Eine Studie von Assoz. Prof. Dr. Christian Smigiel vom Fachbereich Soziologie und Sozialgeographie der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) und Dr. Andreas Van-Hametner (Ressourcen Forum Austria) untersucht erstmals, welche Rolle mindergenutzter Wohnraum im Wohnungsneubau der letzten zwei Jahrzehnte in der Stadt Salzburg spielt. Mindergenutzter Wohnraum meint Wohnungen ohne Hauptwohnsitzmeldungen, somit den Leerstand, sowie jene mit Nebenwohnsitzmeldungen. Die Stichprobe umfasst 60 % des in den Jahren 2000 – 2021 errichteten Wohnungsbestandes, rund 7.300 Wohneinheiten. Die Studienautoren identifizieren mit 8,7 % einen signifikant hohen Anteil an mindergenutzten Wohnraum, wobei die Wohnungen ohne Wohnsitzmeldung gebenüber den Nebenwohnsitzen überwiegen. Eine höhere Mindernutzung wurde bei kleineren Bauprojekten von gewerblichen Bauträgern festgestellt. In der Stadt Salzburg ist aufgrund vieler älterer und kleinstrukturierter Wohneinheiten mit hohem Eigentumsanteil von einer deutlich höheren Mindernutzung auszugehen. Die Zusammenfassung findet ihr hier.
Das Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR) hat aktuell den Leerstand in der Stadt Salzburg erneut erhoben, in dem alle Wohnungen mit einem Stromverbrauch unter 200 Kilowattstunden Berücksichtigung finden. Das SIR schätzt den Anteil von leer stehenden Wohnungen am Gesamtbestand in der Stadt Salzburg, der theoretisch mobilisiert werden könnte, mit 2,8 % ein. Das entspricht 2500 von in Summe rund 89.000 Wohnungen und einer Reduktion gegenüber der Erhebung im Jahr 2015.