Gleich zweimal war Wien Schauplatz für einen europaweiten Austausch im Hinblick auf den zunehmenden Druck auf die Wohnungsmärkte.
Im Mai 2025 veranstaltete die Arbeiterkammer Wien eine internationale ganztägige Stadttagung mit dem Titel „Wohnungsmärkte in Europa unter Druck“. Im Fokus stand die zunehmende Finanzialisierung von Wohnungsmärkten, deren Folgen vor allem für die Mieter:innen klar spürbar sind: Leistbarkeit, Zugänglichkeit und Stabilität geraten zusehends in Gefahr. In den vergangenen Jahren ist leistbares Wohnen zu einem entscheidenden Wahlmotiv gerade in den großen Städten Europas geworden.
Die Keynote von Executive Director der UN-Habitat Anacláudia Rossbach ermöglichte die globale Einordnung der Herausforderungen auf den Wohnungsmärkten vieler Städte weltweit. Barbara Steenbergen von der Internationalen Mieterunion stellte die europäische Perspektive in den Vordergrund und erläuterte die wichtigsten Punkte aus Sicht der Mieter:innen für den gerade in Entstehung befindlichen ersten Europäischen Plan für leistbares Wohnen. In spannenden Präsentationen fanden sich Fallbeispiele aus europäischen Städten wie Wien, Kopenhagen, Berlin, Lissabon, Dänemark. Die Präsentationen sind nachzulesen sowie die Tagung nachzuschauen hier.
Ende Juli begaben sich sechs Abgeordnete des Europaparlaments, die dem Sonderausschuss zur Wohnraumkrise in Europa angehören, auf eine 3-tägige Studienreise nach Wien: Sie sollten sich aus einer Stadt, die für ihren sozialen Wohnbau bekannt ist, Anregungen holen für die Lösung von Wohnungsmarktproblemen in Europa und für die Erstellung des europäischen Plans für erschwinglichen Wohnraum. Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft hatte mehrfache Gelegenheiten zum Austausch mit der EU-Delegation. Inhaltliches sowie die Pressekonferenz dazu findet ihr in dem Beitrag von Dr. Gerlinde Gutheil-Knopp-Kirchwald/Österreichischen Verband Gemeinnütziger Bauvereinigungen hier.