Wenn du arm bist, wird es heißer

Die Statistik Austria ging in ihrem Zwischenbericht „Sonderauswertung zur Hitzebelastung“ vom Juli 25 der Frage nach, wie stark körperliche Belastungen durch Hitze während Hitzeperioden im Kontext von Einkommensverhältnissen und weiteren sozio-demografischen Merkmalen wahrgenommen werden. Im Vergleich zu 2019 stieg insgesamt der Anteil der Befragten mit sehr starker Hitzebelastung von 13,1 % auf 18,1 %, der Anteil der eher starken Belastung von 23,1 % auf 28,0 %.

Unter Berücksichtigung der Einkommenssituation wird die Belastung durch Hitze für Personen mit niedrigem Haushaltseinkommen deutlich höher (51 %) als für jene mit mittlerem (46 %) oder hohem Haushaltseinkommen 42,3 %):

Q: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus Umwelt 3. Quartal 2023, Wohnbevölkerung ab 15 Jahren

Geschlechtsspezifische Betrachtungen im Kontext von Einkommenssituationen ergeben folgendes Bild:

Q: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus Umwelt 3. Quartal 2023, Wohnbevölkerung ab 15 Jahren.

Frauen fühlen sich während einer Hitzewelle wesentlich stärker belastet als Männer, am stärksten jene mit niedrigen Haushaltseinkommen. Mit steigendem Haushaltseinkommen nimmt sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die subjektiv gemessene Belastung durch Hitze signifikant ab.

Die subjektive Hitzebelastung steht auch in engem Zusammenhang mit den Wohnverhältnissen, deren Merkmale die Beeinträchtigung im Zusammenspiel erhöhen oder senken können. Wenig überraschend ist die Feststellung, dass Mieter*innen eine deutlich höhere Belastung melden als Wohnungseigentümer*innen, die niedrigste Hitzebelastung wird in Einfamilienhäusern erlebt. Im dicht verbauten, urbanen Raum mit überwiegend mehrgeschossigen Häusern bei gleichzeitig niedrigen Haushaltseinkommen wird die Hitzebelastung am höchsten angegeben.

Conclusio: Die Hitzegefahr ist ungleich verteilt!

Das Forschungsprojekt Urban Heat Equality beschäftigte sich mit Bezug zu Fragen sozialer Ungleichheit und Klimagerechtigkeit mit dem zunehmenden Hitzestress in der Stadt Wien und hat Empfehlungen sowohl für Stadtverwaltung und städtische Akteur:innen sowie für Sozialorganisationen und Interessensvertretungen erarbeitet.

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