Das MOMENTUM INSTITUT zeigt in einer Grafik eindrücklich die Diskrepanz zwischen Lohnerhöhungen und Mieterhöhungen. In den vergangenen drei Jahren zogen die Mieterhöhungen jenen bei Löhnen und Gehältern davon. In den knapp drei Jahren seit Pandemiebeginn – von Jänner 2020 bis November 2022 – erhöhten sich die monatlichen kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter um 5,8 Prozent, während z.B. die Mieten von freien Mietverträgen mit 12,2 % doppelt so stark gestiegen sind.
In den letzten 20 Jahren haben sich die Mieten von der Inflation entkoppelt. Das allgemein Preisniveau stieg um rund 20 %, während sich die Mieten in den letzten 20 Jahren verdoppeln konnten. Nun aber dreht die aktuelle Inflation sehr rege an den Wohnkosten – einerseits durch Mieterhöhungen aufgrund der vertraglich festgelegten Wertsicherungsklausel, andererseits durch massive Kostensteigerungen bei den Energiepreisen. Besonders für einkommensschwache Haushalte, die ohnehin schon den Großteil der Einkommen zur Deckung der Grundbedürfnisse ausgeben müssen, wird die aktuelle Situation immer prekärer. Nachhaltige strukturelle Entlastungen wie z.B. adäquate Reallohnabschlüsse sowie Regulierungen von Miethöhen und Energiepreisen sind dringend nötig.