Wohnungslosigkeit reduziert die Lebenserwartung dramatisch

Krebs trifft obdach- und wohnungslose Menschen doppelt so häufig wie die Allgemeinbevölkerung und ist die zweithäufigste Todesursache. Gleichzeitig fehlen Bewusstsein und Struktur für die gezielte Krebsvorsorge. Vor diesem Hintergrund erforschte ein Team unter der Leitung der MedUni Wien die aktuelle Situation in vier Ländern Europas (Österreich, Griechenland, Großbritannien und Spanien). Bereits 2018 hat die Statistik Austria, S 48ff, eine um rund 20 Jahre niedrigere Lebenserwartung bei wohn- und obdachlosen Personen festgestellt. In dieser qualitativen Studie, die ersmals die Krebsvorsorge aus Perspektive direkt Betroffener beleuchtet, wurde eine durchschnittliche Lebenserwartung von 47 Jahren festgestellt. Dies ist auf eine ingesamt höhere Krankheitslast, fehlendem Bewusstsein, fehlenden Kenntnissen über Präventionsvorsorgen aber auch Barrieren bei den Zugängen zu Gesundheitsleistungen zurückzuführen. Und auf die Erfordernis der täglichen sozialen Problembewältigung, wie es eine in Österreich interviewte Person treffend formuliert:

So, it is really a luxury to take care of preventive examinations and check-ups when you’re still carrying acute problems around with you.

Die Studie sowie formulierte Ansätze für die Entwicklung eines Präventionsprogramms ist aktuell im Fachjournal eClinicalMedicine erschienen.

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